23. Oktober 2013
Freitag, 18.10.2013
Herrliches Herbstwetter – das Richtige, um zum Wampe-Herbsttreffen nach Reichartshausen in der Nähe von Heidelberg aufzubrechen.
In Düren treffen wir (die beiden Franks von den Kölner Wampen) uns mit Erich aus Aachen, der eine schöne Route nach Süden ausgearbeitet hat und den Tour-Guide gibt.
Über bekannte, herrliche Strecken durch die Eifel geht’s in den Hunsrück.
Im türkischen Imbiss in Wittlich, der putzigerweise von 14-17 Uhr schließt, gibt es nichts mehr außer Döner zu essen, also düsen wir weiter.
Im kleinen Örtchen Bruchweiler stoppt uns schließlich ein Schild „Bikertreff“.
Vor einem Einfamilienhaus stehen zwei Gartenhütten und ein Zeltpavillon, die riesig großen Toilettenräume erreicht man durch die Terrassentür des Hauses nach Durchqueren eines kleinen Wohnzimmers.
Das Ganze ist so nett, aber auch ein bisschen skurril – wir haben richtig Spaß. Vor allem das ältere Paar, das uns in „Mannis Bikertreff“ fürsorglich bewirtet, macht uns Freude. Zu den lecker Rindswürsten gibt es, wie sie betonen, den extra guten russischen Senf!
🙂
Wer mal dort vorbeifährt, sollte unbedingt einen Stopp einlegen.
Bei Kaiserslautern nehmen wir ein Stück Autobahn in Kauf, damit wir nicht durch die Stadt fahren müssen.
Gegen Abend erleben wir in der Nähe von Neustadt an der Weinstraße einen großartiger Sonnenuntergang mit richtig schönen Postkartenfarben. Im Osten steht schon eindrucksvoll der große, im Dunst schwebende Vollmond am Himmel. Was uns klar werden lässt, dass der Plan, die Zelte noch im Hellen aufzubauen, wohl nicht funktionieren wird. Wir haben noch 90 Kilometer vor uns…
Nach kurzem Suchen in Reichartshausen, es ist schon länger Dunkel, landen wir schließlich beim „Jugendzeltplatz Schafswiese“ der Gemeinde, den die Heidelberger Vaganten in ein perfekt organisiertes Camp für’s Herbst-Treffen verwandelt haben. Wir trinken am Eingang erst mal den angebotenen Willkommens-Schnaps, dann bekommen wir für 12 € Gutscheine für Frühstück, Suppe und Kaffee.
Unter dem Dach der großen Grillhütte ist schon fix was los und auch am Lagerfeuer sitzen schon viele Menschen. Offensichtlich haben vor allem die Kinder viel Spaß dabei, das Feuer in Gang zu halten.
Nach dem ersten Feierabendbier machen wir uns ans Aufbauen der Zelte. Im Hellen anzukommen hätte insofern Sinn gemacht, als dass man die schlammigen Stellen auf dem Weg zur Wiese besser erkannt hätte.
🙂
Dann geht’s zur großen Hütte, wo man Fleisch und Wurst vom Grill bekommen kann; gut läuft an diesem Abend auch das getoastete Sandwich.
Für mich als Neuling endlich mal die Gelegenheit, ein paar Wampen aus dem Rest der Republik kenne zu lernen. Und so wird es ein spannender und lustiger Abend.
Unsere Fahrt zum Treffen bei Google Maps (leider auf zwei Seiten verteilt).
Samstag, 19.10.2013
Im strahlenden Sonnenschein sehe ich endlich mal den ganzen Platz. Bei Licht besehen stellt sich heraus, dass ich im Dunkeln mit schalfwandlerischer Sicherheit die wenigen wirklich schlammigen Stellen auf der Wiese nachts immer gut getroffen habe.
Der Platz, den ich jetzt ja zum ersten mal richtig sehe, ist wunderschön gelegen und erstaunlich groß, so dass man ein paar Meter zwischen sich und dem nächsten Schnarcher haben kann. Erstaunlich übrigens, dass meine beiden Zeltnachbarn über einen längeren Zeitraum melodisch-synchron geschnarcht haben.
🙂
Nach einer Katzenwäsche in den großen und sauberen Waschräumen wird ausgiebig gefrühstückt.
Der „Service“, wie auch schon am Vorabend – großartig. Die veranstaltenden Heidelberger Vaganten werden nach diesem Wochenende sicher einiges an Schlaf nachzuholen haben!
Die Ausfahrt zum Silberbergwerk ins 35 km entfernte Schriesheim starte erst um 12 Uhr, so dass auch die Spätzubettgeher und Langschläfer mitkommen können.
Von Walla geführt macht sich ein relativ kleiner Pulk, bestehend aus 11 Moppeds, auf den Weg. Hin geht’s zügig über teilweise größere Straßen, die Tour ist aber, bis auf einige Ampel-Staus, trotzdem schön. Das bunte Herbstlaub leuchtet in der Sonne, eigentlich schon wieder Postkartenmotive zum Fotografieren. Aber wir wollen ja auch irgendwann ankommen, also wird gefahren statt fotografiert.
🙂
Schließlich erreichen wir unser Ziel, das Bergwerk „Grube Anna-Elisabeth“ in Schriesheim.
Als allererstes werden wir in lustige, orangefarbene Capes gepackt. Richtig komisch sehen wir allerdings erst mit Helm aus.
Bereit zum „einfahren“ (ja – auch den Fachausdruck haben wir gelernt), marschieren wir zum Grubeneingang.
Führerin Lea weiß alles über die Grube und den Bergbau vor 500 Jahren und wir bekommen detailliert Einblick in die Geschichte und die Arbeitsbedingungen der damaligen Zeit.
Eine gute Stunde dauert die Führung.
Die Rückfahrt soll nicht die schnellste Strecke sein, sondern denen, die sich hier nicht auskennen, ein bisschen von der Landschaft zeigen. nach einem Tankstopp verabschieden sich einige Mitfahrer/innen (die einzige politisch korrekte Bezeichnung, die mir einfiel. Ich wüsste jetzt nicht: Heißt es Wampe/Wampin oder Mitglied/Ohneglied?), die noch nach Heidelberg fahren wollen, um sich die Stadt ein bisschen anzugucken.
Über manchmal echt harte Pisten geht es für den Rest der Gruppe durch den schönen Odenwald. Auch wenn einzelnen der Hintern weh tut – es ist eine sehr schöne Tour, die Walla sich ausgeguckt hat. Und dass wir einmal wegen Umleitungen wieder die gleiche Strecke zurückfahren müssen – wenn man von der anderen Seite kommt, sieht’s ja ganz anders aus!
🙂
Die Route
Als wir auf dem Platz ankommen, haben die Vaganten für Kaffe und Kuchen gesorgt! Wobei dann der Übergang zum Grillgut und Bier irgendwann fließend ist…
Wieder die Gelegenheit zu Gesprächen mit Menschen, die man am Vortag vielleicht noch nicht getroffen hat, weil ja etliche Wampen auch erst heute angereist sind.
Ich gehe zwar nicht gerade früh in den Schlafsack, aber die Nacht scheint so toll gewesen zu sein, dass meine Nachbarn erst morgens um 7 Uhr in die Falle kriechen („Nein – ich möchte eine warme Hand!“)
Sonntag, 20.10.2013
Bereits in der Nacht hat das beruhigende Prasseln des Regens eingesetzt und als ich morgens aus dem Zelt gucke, hat es sich schön eingeregnet. Ein kurzes Aufklaren kommt gerade recht, um das nasse Zelt wenigstens nicht bei strömendem Regen verstauen zu müssen. Die Hoffnung, ohne Regenkombi zu fahren, zerschlägt sich jedoch ganz schnell.
Wir düsen los und fahren relativ vorsichtig. Die Straßen sind nicht nur nass, sondern teilweise liegt auch viel Laub auf der Fahrbahn, manchmal unverhofft in einer Kurve. Ein kleines Stück wird’s dann noch neblig – nicht wirklich lustig.
Irgendwann auf der Landstraße gen Norden hat Erich Probleme mit der Kupplung. Also wollen Frank und er auf der Autobahn nach Hause fahren, ich mache noch einen Familienbesuch in der Nähe von Darmstadt.
Ab da wird das Wetter immer besser, so dass ich noch einen Schlenker über Wiesbaden und den Taunus mache und die doofen Regenüber und -handschuhe ausziehen kann. Und so bekomme ich als krönenden Abschluss noch einen schönen goldenen Herbst auf der B54 mit einem Schlenker über die B417 und B49 nach Montabaur geboten.
Nun aber ab auf die Autobahn.
Ich könnte zwar noch stundenlang durch die Gegen fahren, aber irgendwann muss auch mal Schluss sein. Vor allem, wenn man am nächsten Tag arbeiten darf und das nasse Zelt noch zum Trocknen auslegen muss…
Es war ein sehr, sehr schönes Wochenende!
Ein ganz großes Dankeschön an die Heidelberger Vaganten für die Gastlichkeit und den unermüdlichen Einsatz, mit dem sie uns ein tolles Wochenende geboten haben.
Und natürlich auch an Walla und Erich für die super Routen, die wir gefahren sind!
Hallo
Danke !!!! für den schönen Bericht über unserTreffen
Norbert, Heidelberger Vaganten
D A S ist ja mal ein cooler Treffenplatz,mit Dusche usw.