9. November 2015
Herbert hat zu einer Ekursion zum Braunkohle-Tagebau Garzweiler und Hambach mit anschließendem Besuch bei den Besetzern des Hambacher Forstes eingeladen.
Wir treffen uns bei herrlichem Wetter bei bei „Polo“ in Jüchen, passenderweise sind Dirk und Jörg mit dem Motorrad gekommen.
Herbert erläutert uns den geplanten Tagesablauf, während wir in der Sonne Kaffee trinken. Die Nichtmotorradfahrer verteilen sich auf zwei Autos, in Franks Dacia fährt auch noch ein Kohleofen mit, den Jörg für das Camp der Baumbesetzer im Hambacher Forst gespendet hat.
Über kleine Sträßchen gelangen wir schließlich an die riesige Grube des Tagebaus und bekommen einen ersten Eindruck der verwüsteten Landschaft.
Wir fahren weiter nach Borschemich.
Das tut weh, wenn man sieht, was in dieser Geisterstadt demnächst alles an alten, schönen Häusern niedergerissen werden soll.
Wir wollen noch einen Bagger aus der Nähe sehen. Schließlich schaffen wir es, dank Herberts Führung, auf ungefähr 50 Meter an so ein Gerät heranzukommen.
Scheinbar behäbig gräbt sich das Ungetüm durch den Sand. Was die Riesenschaufeln aber in kürzester Zeit an Erdreich bewegen ist unfassbar …
Handy-Video von dem Monster bei Youtube ansehen.
Weiter geht’s nach Immerath. Während die meisten Häuser verrammelt und verriegelt sind, leben hier noch einige wenige Menschen. Das macht alles noch bedrückender.
Die Kirchenglocken wurden auch schon weggebracht.
An der Bushaltestelle, die wohl kaum noch jemand nutzen wird, machen wir Kaffeepause auf der leeren Straße.
Herbert hat Kuchen und Kaffee mitgebracht.
Großartig!
Frisch gestärkt fahren wir zum nächsten Fördergebiet, dem Tagebau Hambach. Noch tiefer haben sich hier die Bagger in die Erde gefressen, noch größer ist das Loch.
Nach einem letzten Blick auf die riesige Grube fahren wir schließlich zum Camp der Aktivisten, die den Hambacher Forst, beziehungsweise das, was RWE davon übrig gelassen hat, retten wollen.
Der Ofen von Jörg und die Isomatten und der Kuchen von Herbert werden dankbar angenommen und wir bekommen eine Führung durch den Forst, sehen Baumhäuser und Barrierenm marschieren über die alte Autobahn A4 (die auch den Baggern weichen musste) und werden auf einer Autobahnbrücke scharf von RWE-Security beobachtet (was irgendwie an DDR-Grenzer erinnert).
Nach einem Bilderbuchsonnenuntergang, den wir im Camp erleben, machen wir uns vom Acker und fahren nach hause.
Herbert ist übrigens gerne bereit, das ganze zu wiederholen, falls Interesse besteht.
Schreibt einfach ein Nachricht.
Die Aktivisten, die den Hambacher Forst retten wollen, freuen sich immer über Besuch.
Um so mehr, wenn Ihr mal in Euren Beständen nach brauchbarem Material forscht, das Ihr für das Camp spenden könnt und mitbringt.
Toll gemacht Frank. Vielen Dank für den Bericht und die Fotos.
Ich habe mich über das Interesse und das positive feedback der Teilnehmer riesig gefreut.
Ich kriege gerade eine Nachricht rein, dass ein Bio Bauer aus Kaarst bereit ist die Aktivisten von Zeit zu Zeit mit Nahrungsmitteln aus seinem Betrieb zu unterstützen.
Herbert
Das mit dem Bauern ist ja super!
Da haben wir doch immer wieder einen Grund, das Camp zu besuchen …